Stoffsammlung zur Akustik

Ein Original von Eddie Woods

Obwohl sich einige auf Eddie Woods berufen ( ich gehöre dazu ), gibt es im Nachhinein schon zu denken, dass lediglich ca. 300 seiner Geräte weltweit verkauft wurden. Danach ist trotz eines Patents alles in der Versenkung verschwunden.

Das "ä-ä-ä" - Gestottere und das affektierte "ts-ts-ts" sind fast unerträglich, wer es sich aber antun will, sieht hier, was Arnia mit Sitz im Vereinigten Königreich angeblich alles kann. Sie sollen tatsächlich schon einige ihrer Systeme verkauft haben, eines davon nach Jamaika. Die Präsentation vermeidet konsequent alle Fakten, was die Akustik betrifft. Drei schwammige Beurteilungen, keinerlei Kunden - Referenzliste ...

Und noch ein Werbevideo ohne Substanz. Die Liste könnte beliebig fortgesetzt werden. Beweise für das Versprochene werden keine vorgelegt, in den allermeisten Fällen nicht einmal Beispiele.

Letztlich reduziert sich die Funktion solcher "Systeme" oft auf formschöne Waagen und deren Anbindung an einen Server, im Fall von Arnia auch niedliche Graphiken, die an naive Malerei erinnern, die Biene Maja würde da gar nicht auffallen. Von Akustik ist dann eigentlich kaum noch die Rede.

Hier zwei Beiträge eines Amerikaners, anscheinend ohne finanzielle Interessen, aber auch im Sande verlaufen : Acoustic Analysis of Bee Behavior Part 1 und Acoustic Analysis of Bee Behavior Part 2

Auch im deutschsprachigen Raum wird fleißig geforscht : "Forschungsergebnisse" eines Projekts von Dr. Uwe Richter, das sich über mindestens 3 Jahre zog . Anscheinend immer noch im Elfenbeinturm, warum nur ?

Ich hatte das zweifelhafte Vergnügen, einem seiner Vorträge lauschen zu dürfen, bei dem er u.a. behauptete, Eingriffe in das Bienenvolk seien nach drei Tagen im Frequenzmuster noch nachweisbar. Ohne jeden Beleg und völlig aus der Luft gegriffen, wie meine eigenen Tonaufzeichnungen zeigen.

Aber wirksam publiziert, etwa hier : Einsatz gegen Bienensterben ( "Dann geht's den Bienen gut", der Schwachsinn in Tüten ) oder hier Digitale Ueberwachung rettet Bienen.
Auch der Hessische Rundfunk hat einen Beitrag für seine Hessenschau gemacht, vielleicht findet er sich noch in der Mediathek. Zur Sicherheit aber auch nochmal hier :




Was von den Ankündigungen von Herrn Dr. Uwe Richter zu halten ist, fällt anscheinend auch anderen auf.

Selbst eine isolierte Darstellung des Aufbrausens ( "Zischen", "Hiss" ) bereitet Probleme und man macht daraus eine Bachelor - Arbeit. Dieser Link ist mittlerweile erloschen, ganz offensichtlich sieht man davon ab, solche Dokumente der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Man hat umorganisiert, selbst die Zusammenfassungen sind nun nicht mehr für jeden einsehbar. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Und im Juli 2018 dann ein Offenbarungseid nach mehr als 5 Jahren "Forschung" in Form einer Zusammenfassung einer Master - Arbeit ! Der Link ist mittlerweile natürlich auch tot, wahrscheinlich das Beste, was ihm passieren konnte. Zum Glück hatte ich etwas herauskopiert :

"Für den stromnetzunabhängigen Betrieb des SBC wurde ein Gehäuse entwickelt und getestet, welches neben den Grundkomponenten eines Photovoltaik-Systems, eine temperaturregulierte Belüftung beinhaltet und unkompliziert auf gängige Beutenmaße angepasst werden kann. Das Grundgehäuse ist kostengünstig mit einfachen Mitteln nachzubauen und lässt sich um weitere Sensoren erweitern, beispielsweise zur Temperaturüberwachung und Gewichtsdatenerhebung. Hinsichtlich der Forschungsfragen konnten die Ergebnisse der Anwendungstests zeigen, dass die Stromversorgung unter den definierten Bedingungen ausreichend dimensioniert und eine Versorgungssicherheit von drei Tagen garantiert ist."

Wie dünn müssen die Ergebnisse sein, wenn das etwa ein Viertel der Zusammenfassung ausmacht ? Und ist das nicht alles das geistige Eigentum von Herrn Dr. Uwe Richter ? Er war es doch, der dieses High - Tech Gehäuse entwickelt und über Jahre damit geforscht hat oder habe ich da etwas falsch verstanden ?

Die nun auch wissenschaftlich belegte Versorgungssicherheit über - man staune - 3 Tage wird den interessierten Imker geradezu in Entzücken versetzen. Eingesetzt wurde übrigens nicht etwa ein handelsüblicher Blei-Gel - Akku mit einer Kapazität von 7.2 Ah sondern einer mit 18 Ah, wie an anderer Stelle zu lesen ist.

Kann man noch besser verniedlichen, dass man nichts in der Hand hat : " ... dass die aufgezeichneten Daten zur Schwarmprognose der Honigbiene tendenziell verwendbar scheinen ... , Langfristig wäre ein Bienenüberwachungssystem denkbar ..."

Der Link "https://www.uni-kassel.de/fb11agrar/fileadmin/datas/fb11/Agrartechnik/Dokumente/Diplom-Bacherlor-Masterarbeiten/2018_Fiedler-de.pdf" selbst zeigt im Übrigen : Wenn man schon "hippe" Begriffe aus dem Englischen einarbeitet, sollte man wissen, dass "data" bereits der Plural ist und es "datas" nicht gibt ( wer auch nur Grundkenntnisse in Latein oder Englisch hat, dem rollen sich hier die Fußnägel ). Zudem sollte man, wenn schon jeder Quatsch aus dem Englischen Einzug hält, in der Lage sein, "Bachelor" richtig zu schreiben. Offensichtlich hilft aber auch ein verstärkter Konsum von Schrottformaten der Privaten dabei nicht.

Wenn man sich die Publikationen von Dr. Uwe Richter anschaut, fragt man sich schon, was bei seinen Forschungen in den letzten 5 Jahren herausgekommen ist. Seit 2017 keine Publikation mehr, in der ganzen wissenschaftlichen Vita findet man über Bienen nichts.

Allgegenwärtig in seinen Filmchen ist natürlich ein Bildschirm mit "Audacity", bei dessen Ansicht der Laie in Ehrfurcht erstarrt, hier beim Lauschangriff im Korn einem weiteren seiner bahnbrechenden Projekte aus 2012.

"Drei Jahre wird es aber bestimmt noch dauern, schätzt Dr. Uwe Richter". Publikation bis Anfang 2021 ? Prototyp für eine Vermarktung ? Fehlanzeige !

Vielleicht hat es auch daran gelegen, dass er in einem Projekt mitarbeiten musste, das per CCD - Kamera ergründen wollte, wie sich Schweine in industrieller Haltung abhängig von Temperaturschwankungen gruppieren / legen. Mehr darüber findet man hier . Ein pdf der Forschungsarbeit kann man für knapp 40 Euro kaufen. Vielleicht wünsche ich es mir zu Weihnachten ...

Versuche, Herrn Dr. Uwe Richter per Email zu kontaktieren, um die angekündigten Bezugsquellen für Baupläne und die Quellen des Anwendungsprogramms zu erfragen - dreimal darf geraten werden, wie sie ausgegangen sind.

Was bei den übergeordneten Projekten, die im konkreten Fall mit € 300 000 gefördert werden, herauskommt, davon kann man sich hier einen Eindruck verschaffen Itapic

Auf den Punkt gebracht : Alles nur ein riesen Windei und bloß nicht daran erinnert werden !

Und wenn ein Projekt sein Leben ausgehaucht hat, ist flugs ein Neues da ( und wieder von der EU oder dem Bund gefördert ) - dieses Mal macht es nicht mehr Dr. Uwe Richter, sondern der Doktorvater selbst und mit dabei ist der Verfasser der o.a. Masterarbeit. Von Herrn Dr. Uwe Richter keine Spur mehr, überhaupt nicht nachvollziehbar bei seiner Sachkompetenz. Im Rahmen dieses Projekts sollen dann Imker in Indonesien und Äthiopien beglückt werden. Die eine oder andere Dienstreise sollte da schon drin sein. Warten wir also mal ab, was bei SAMS rauskommt.

Aber ich sehe gerade, wir sind schon mittendrin, wenn nicht sogar am Ende : SAMS - Abschlusskonferenz !

Hier wird die nächste Sau durch's Dorf getrieben SAMS HIVE System - Universität Kassel, wie witzig !

So traurig die Geschichte auch ist, ich habe selten so gelacht. Nie war ein Untertitel wichtiger, aber selbst der strotzt noch vor Fehlern : Markus Baermann - health4bees auf der gleichen Veranstaltung. Die Reaktion des Herrn Baermann zeigt nur eines und ist natürlich vollkommen inkonsequent : Großeinkauf von Wachs führte irgendwann zu gepanschtem Wachs. Zu dessen Ankauf - noch dazu in China - wird aber niemand gezwungen. Anstatt nun auf einen eigenen Wachskreislauf zu setzen ( der dummerweise mit Arbeit verbunden ist, Kosten verursacht und damit den Profit schmälert ) setzt man auf künstliche Mittelwände ( das Oxalsäure - Verdampfungspatent von Herrn Baermann ist ja gerade ausgelaufen und es muss etwas Neues her ). Hier bei SAMS bekommt dieser Plastikproduzent auch noch auf Kosten des Steuerzahlers eine kostenlose Werbeplattform geboten, die er nicht nur für seine Plastik - Mittelwände nutzt, sondern auch für seinen Verdampfungsapparat. Es gibt noch weitere Beiträge, die mit dem Thema rein gar nichts zu tun haben, aber wie will man sonst auch zwei Tage füllen ?

Wenn man sich die Beiträge durchliest, findet man ständig das gleiche, zum x-ten Mal aufgewärmte, substanzlose, akademische Gefasel, wie z.B. hier : Modular sensory hardware and data processing solution for implementation of the precision beekeeping Und - wie Kai aus der Kiste - ist auch wieder das vollkommen nutzlose Technologie - Wunder von Herrn Dr. Uwe Richter zu bestaunen, das Ganze ist so langsam an Frechheit nicht mehr zu überbieten.

Aus einem Beitrag geht dann aber doch hervor, dass der Raspberry Pi 3 ersetzt wurde durch einen ESP8266. Bei dessen eingeschränkten Fähigkeiten kann dann von einer irgendwie gearteten akustischen Überwachung natürlich erst recht keine Rede mehr sein. Maximal erfasst werden Temperatur, Gewicht und Luftfeuchte, dafür reicht der Prozessor mit einer Taktfrequenz von max. 160 MHz aus und belohnt mit niedrigem Stromverbrauch. Was für eine Errungenschaft ! Das - und wesentlich mehr - wird an anderer Stelle in nicht geförderten, meist privaten Projekten bereits hundertfach gemacht.

Und bei der virtuellen Abschluss - Konferenz taucht auf der Gästeliste auch wieder ein Uwe Richter auf, mit neuer Email - Adresse - uwerichter75@gmail.com - jetzt aber wahrscheinlich eher als interessierter Laie ...

Schließlich habe ich auch Herrn Dr. Uwe Richter selbst wieder gefunden : Er ist seit 2018 bei GEA Farm Technologies GmbH beschäftigt !

Wir erleben doch immer wieder das Gleiche : Die Wissenschaft verliert ihre brillantesten Köpfe an die Wirtschaft. Mir persönlich ist es schon lange ein Rätsel, wie Herr Dr. Uwe Richter überhaupt so lange gehalten werden konnte. Langfristig muss hier einfach in Form von besser geförderten Projekten gegengesteuert werden, anders ist dieser höchst bedauerliche Aderlass wohl nicht zu verhindern. Bleibt zu hoffen, dass sich die Uni Kassel davon irgendwann wieder erholt.

Ach, ich sehe gerade, das Projekt ist ja auch schon wieder am Ende ( wie auch immer man das verstehen mag ) : "We securely store your data until the end of the SAMS project by March 2021."

Da fragt man sich schon, was diese "Wissenschaftler" machen, wenn sie gerade mal kein Geld verbrennen. Aber das nächste Projekt wartet bestimmt schon.